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25
Oktober
Donnerstagsgedanken über Beschützer
Die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war nicht die Nacht meiner Träume. Ich habe nicht sonderlich viel geschlafen und mich ständig hin und her gedreht.
...weil man mir ständig die Decke klaute. Diese Egoistennummer kannte ich bereits. Also zog ich mir die Decke nicht, wie sonst immer, von meinem Schlafnachbar weg, sondern kuschelte mich an ihn. Nennen wir es kuscheln, auch wenn es doch mehr ein robben war. Was mir dabei auffiel, ist die bedeutungsvolle Zuneigung zu Nähe, die ich in seiner Gegenwart verspüre. Hinterfrage ich diese Tatsache, komme ich noch nicht wirklich auf einen Punkt, der mich zufrieden stellt. Die Gegenfrage wäre, ob dieser Punkt mich zufrieden stellen, oder mir einfach nur eine Antwort liefern sollte. Geträumt habe ich jedoch trotzdem in dieser Egoistennacht. Wie in einen von vielen Träumen, die ich die letzten Nächte hatte, ging es um das Thema Schutz. Detaillierter genannt, sah ich jedes Mal einen Beschützer...jemanden, der mich schützte. Nur in dieser Nacht gab es einen Wendepunkt. Diese Nacht war ich der Beschützer. Im Auto sitzend und zu schnell fahrend, sah ich im Augenwinkel eine Person in Gefahr. Ein Polizist hielt ihn fest, meinen Schlafnachbarn. Ein schlechtes Gefühl im Bauch begleitete mich. Dieser Polizist war nicht einer von den guten Wesen. Nicht alles, das aus Gold ist... Also gab ich Gas, zitternd in meinem Mini, mein Feuer rettend. Ich fuhr ihn um. Ich fuhr ihn tot. Ich fühlte Scham, nach diesem Verbrechen. Mein Begleiter, mein Schützling erleichtert. Alle, die davon wussten und mich kannten, lachten über mich. Weil ich für diesen Mann meine Freiheit gab. Mein Gewissen gab. Meine Zeit gab. Und so ist es. Der Polizist hat mich gewarnt und wollte die Sünde abführen, doch ich fahre ihn einfach tot. Ein Geheimnis, das mich erschöpfen wird. Emotion, die wieder nicht fliegen darf. Erschütterung und Bruch. Die Risse beginnen, sich zu zeigen. Geheimnisse sind dazu da, um aufzufliegen. Wir Menschen sind für Geheimnisse nicht gemacht. Einen süßen Beigeschmack lieh mir heute ein Freund. Mein Wesen steht unter seiner Obhut. Was mich leiden lässt, muss leiden... schon wieder ein Beschützer. So gestand er mir, er hätte mal wieder nachgeforscht, wer der Mensch ist, der meine Sinne verdreht. "Jung sieht er aus, aber ich denk, der ist korrekt. Der sieht brav aus", sagte er mir, nachdem er gestand, dass er aufpasst, ob ich mit guten Menschen verkehre. Lächelnd nahm ich seine Worte auf. Ob es schön oder aufdringlich ist, wage ich nicht zu beurteilen. Frohsinn über die Akzeptanz meiner Zufriedenheit mit diesem Menschen übertrumpft jede meiner Skepsis. Doch wie viele Fragen dies wieder in mein Kopf treibt, ist phänomenal. Warum schützen so viele Menschen mein Sein? Warum schütze ich nicht mein Sein? Warum schütze ich mich nicht, sondern bringe mich in Gefahr, um ihn zu schützen? Habe ich ihn beschützt, gerettet oder zeigt das meine Widerspenstigkeit gegenüber Warnungen anderer? Warnungen meiner selbst? Unbewusstes Bewusstsein, dass es falsch ist, was ich anfange. Warum... stelle ich so viele Fragen? Wer schützt mich vor den Fragen? Mir fehlt so viel von dir neben mir. Ich tausche meine Decke gegen deine Nähe. "Es ist wundervoll neben dir aufzuwachen", flüsterte er mir heute morgen ins Ohr. Diesen Satz muss ich bei mir behalten. Meine Antwort simpel, selbst schützend, fast meine Freude und Zuneigung verschweigend: "Das hast du schön gesagt"
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