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Oktober
Dienstagsgedanken über ein Einzelkind
"Heute ist er nicht da", denke ich mir noch im Halbschlaf, eingekuschelt in der warmen Decke. "Da brauch ich mir ja nicht die tollsten Klamotten anziehen". So entschied ich mich für weitere 10 Minuten Schlummern meines Weckers, in der Hoffnung, sie würden so langsam rumgehen, wie die Arbeitswoche.
Aber das taten sie nicht. Eine Minute später zog mich der Wecker aus dem Bett und ich trabte ins Bad.
Zwischen Aufstehen und ins-Auto-steigen gibt es eigentlich keine Gedanken, die mir einfallen zu denken. Alles Routine, die so routiniert ist, dass ich nicht mal aufzählen kann, was ich alles tue. Es gibt nur eines, das sich in den letzten Wochen verändert hat: Die Motivation!
Jetzt stehe ich nicht mehr um 7.00 Uhr auf, um 7.30 loszufahren.
Nein, 6.15 Uhr ist meine neue Modeerscheinung, in der Hoffnung, ich komme früh genug aus dem Haus, um ihn auf der Straße noch zu erwischen. Leider klappt das nie so richtig. Ich bin immer zu früh dran...

Sitze ich dann im Auto und fahre durch Nebelvorhänge und bunten Blättermeeren, fange ich an, meine Gedanken schweifen zu lassen.
Mein heutiger Gedanke war so absurd, dass ich mich langsam frage, was denn nur mit mir los sei.

Ich fragte mich, nachdem ich einen Schulbus überholte, ob es gut ist, wenn ein Elternpaar, bei dem sowohl Mutter, als auch Vater Einzelkinder sind, mehrere Kinder zeugen.
Können die sich dann rein fühlen in die Lage ihrer eigenen Kinder? Bruder und Schwester?
Schwester und Schwester?
Bruder und Bruder?
Mama, sie hat meine Barbie geklaut,
Papa, er war nicht nett zu mir?
Mit Geschwisterproblemen umgehen?
Ich habe keine Ahnung, was das alles mit sich zieht, da ich selbst Einzelkind bin. Und warum bin ich auf diese Idee gekommen?
Natürlich und selbstverständlich weil ich neugierig auf einen Mann bin, der selbst ein Einzelkind ist. Genau wie ich. Ich musste bei der Fahrt an ihn denken. Denn genau wie ich hat auch er seine Veranlagung für das Allein sein. Das ist unser Hobby, das uns beide verbindet. Ein trauriges Hobby.

Die letzten zwei Male, als ich zu viel hatte von dem Trubel der Welt, der auf mich einstürzt, ging ich zu ihm um mit ihm allein zu sein.
Ob ich verstehe, was ich da schreibe? Na klar, ich bin ein Einzelkind.
Ob ich nicht merke, dass es völlig unlogisch ist, was ich von mir gebe? Nein, denn ich bin eine Frau.

Fakt, die schönsten Minuten dieses Tages waren jene, an denen ich auf mein Telefon sah und feststellen durfte: Er hat mir geschrieben. Natürlich hat er mir abgesagt. Auto putzen musste ich heute dann wohl allein. Welch Happy End.
Ich stehe nicht auf Happy End's und deshalb wischte ich nicht mit einem weinenden Auge krankhaft über meinen Mini, in der Hoffnung, er würde perfekt sauber.
Das Einzige, was mich heute drei Zigaretten nacheinander hat rauchen lassen, war der Gedanke, an die Lügen, die mir in letzter Zeit zugetragen wurden. Facebook ist der Gott des Bösen und schickt uns Bilder, die wir nicht sehen wollen. Heute zeigte es mir Bilder aus der Hölle. Bilder, die mir zuschrien: "Kada, schau er hat dich belogen, die ganze Zeit hat er dich belogen. Du hast deine Kraft verschwendet, du warst dumm"
Also schloss ich Facebook und trete hinaus auf den Balkon. Gute-Nacht-Zigarette.
Dieser Tag hat kein Happy End.
Zu viele Gedanken an Vergangenes. Den Gedanken streiche ich....

Neuversuch mit:
Dieser Tag hat kein Happy End.
Ich habe dich nicht geküsst,
Lieblings-Einzelkind.

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Last update: 2013.11.13, 00:24
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